der Gastwirt Willi Höckel starb am 20. April 1936 (Nachruf Kalender für das Egerland 1937)
Im Jahre 1870 kaufte der Restaurateur Georg Lohr ein Baugrundstück von Anton Loimann an der Ecke der heutigen Straßen Svobody und Komenského. Noch im selben Jahr projektierte der Egerer Baumeister Adam Haberzettl für ihn die Pläne eines gewaltigen dreistöckigen Gebäudes, dessen Hauptmasse in Richtung Komenského Straße situiert war. Haberzettl reduzierte aber im nachfolgenden Jahr das großzügige Projekt und kürzte die in Richtung Komenského Straße gewendete Frontseite um ganze vier Fensterachsen.
Das Haus bekam dadurch ein kaserneartig schlichtes Portal, das vielleicht nur an der Ecke von der hohen Halbsäule mit korinthischem Kapitell etwas aufgelockert wurde. Georg Lohr hatte es mit der Bauabnahme des Hauses sehr eilig und beantragte sie schon Anfang November 1871 beim Bauamt. Die Kommission stellte aber vor Ort fest, dass der Bau noch nicht so vollständig fertig war um bewohnbar zu sein, und lehnte die Kollaudation ab. Lohr erhielt sie erst im nächsten Jahr. Im Erdgeschoss eröffnete er dann ein Restaurant, das er nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Namen Egerer Bierstübl Willy Höckl betrieb.
Auch sein Sohn MUDr. Adam Lohr, ein "Facharzt für innere- und Hauterkrankungen" gründete hier im Haus seine Arztpraxis. Ebenfalls der mit Gummiwaren handelnde Josef Eusebius Simon hatte hier seinen Sitz. Im Erdgeschoss konnte man dann bei Josef Zimmermann Herrenbekleidung kaufen und bei August Serkin Papierwaren. Um das Jahr 1925 betrieb Gustav Höhne im Gebäude seinen Krämerladen mit Seife und Parfümeriewaren. Aufgrund der vielen kleinen Geschäfte und Verkaufsstellen nannte man dieses Haus hin und wieder "Kaufhaus".
Seit 1924 besaßen es Nikolaus Lohr, ein Versicherungsbeamter, und Barbara Blechschmied. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekamen die Westtschechischen Bäckereien und Konditoreien V.B. Pilsen das Objekt. Im Jahre 1952 kam es zum Umbau eines der Geschäfte, und das später beliebte Speiselokal "Na Ružku" wurde eröffnet. Das Kreiskulturzentrum hatte in dem Gebäude auch seine Büros. In den 70er Jahren des 20. Jh. wurde das Haus rekonstruiert und erhielt seine jetzige, stilbetreffend indifferente Fassade.