In Bayreuth konnte sich Hans Uhl nicht etablieren. Er verließ die Firma Beck und teilte dies dem Vorstand des Landesvereins Bayerischer Sauerkonserven- Essig- und Senffabrikanten mit. Man zog weiter nach Lehrensteinsfeld in Würtemberg und lebte dort in einem Zimmer auf dem Hof der Weinbauernfamilie Hüttinger. Hans Uhl, jetzt 67 Jahre alt, und als Unternehmer ohne Rente, wollte neu anfangen. Aus den ersten Tagen in Lehrensteinsfeld stammt dieser Wandergewerbeschein.
Hans Uhl wandte sich an seine
ehemaligen Kollegen, Essigerzeuger in ganz Süddeutschland, die
ihn seit Jahren kannten. Über den Verband Deutscher Essig- und
Sauerkonservenerzeuger wurde ihm ein Bezugskontingent zuerkannt.
Er sollte nun mit zugekauftem Essig handeln und Teile von
Würtemberg beliefern. Gleichzeitig kam er durch ein von ihm
geschaltetes Inserat in der Fachzeitung "Die Brauwelt"
mit der Brauerei Seiderer & Eichner in Freising in Kontakt. Diese Brauerei bot trockene Kellerräume im Stadtzentrum von Freising an und Hans Uhl wollte dort aus 80%iger Essigessenz Tafelessig erzeugen. Er beantragte einen Zuzug nach Freising sowie eine finanzielle Hilfe bei der Unternehmensgründung. Doch wurde er nach mehreren Monaten intensiver Bemühungen vom Freisinger Oberbürgermeister abgewiesen. Der freie Raum in der Brauerei sollte für in Freising auf Gewerbeflächen wartende Vertriebene genutzt werden. Hans Uhl versuchte nun, das ihm als vertriebener Fabrikant zustehende "Ostkontingent" von 15.000 l Branntwein, an würtembergische Erzeuger zu verpachten. Jahre wurde er hingehalten, nur der Heilbronner Geschäftsmann Martin Wecker hielt zu ihm. Erst Ende Februar seines Todesjahres 1951 konnte er sein Kontingent an die Firma Feldmann in Karlsruhe übertragen.
Im Juni 1951 wurden Hans Uhls Herzbeschwerden immer schlimmer. Am 14. Juni 1951 wurde der Arzt gerufen, der ihm Bettruhe verordnete. Es war jedoch für seine ganze Familie ein großer Schock als er am 15. Juni 1951 seine Augen für immer schloß. Zur Beerdigung am Friedhof von Lehrensteinsfeld konnte leider nur seine Tochter Irmgard kommen, Berta Mayer konnte sich die weite Fahrt aus Wien damals nicht leisten.